Besonders wenn es kalt und nass ist: Saunabaden erfreut sich großer Beliebtheit. Nicht nur Wellness-Hotels verfügen über Saunen, auch manche kleinere Hotels, Gasthöfe und öffentliche Bäder bieten Saunabesuche an. Ist der Gang in die Sauna einfach nur angenehm, oder fördert er tatsächlich unsere Gesundheit?

Wirkungen und Nebenwirkungen

Wesentlich für die Wirkung ist der sog. „thermische Wechselreiz“ – die Abkühlungsmaßnahmen zwischen den Saunagängen sind also essentiell. In der Sauna kommt es zu einem Anstieg der Hauttemperatur um 5-10 °C und der Körperkerntemperatur um etwa 1 – 1,2 °C. Durch das von der Körperoberfläche rückströmende warme Blut geht man aber auch von einer Erhöhung der Temperatur von Hand- und Fußgelenken um bis zu 10 °C aus. Da der Körper die Wärme nicht selber erzeugt, ist die Vorstellung vom „künstlichen Fieber“ aus medizinischer Sicht falsch.

Herz und Kreislauf

Während des Saunagangs steigt die Pulsfrequenz typischerweise auf Frequenzen von 110-120 Schläge pro Minute, weswegen die Dauer 15 Minuten nicht überschreiten sollte. In der zwischenzeitlichen Abkühlungsphase normalisiert sich der Puls aber rasch. Der Blutdruck bleibt meist relativ konstant; die Benutzung eines kalten Tauchbeckens kann aber zu einem starken Anstieg führen und wird für Bluthochdruckpatienten deshalb nicht empfohlen.

Bei regelmäßiger Saunabenutzung kommt es langfristig zu einer deutlichen Senkung der Pulsfrequenz und des Blutdrucks, wobei erste Effekte schon nach 2-3 Wochen nachgewiesen werden konnten. Dies liegt an einer Erweiterung des Gesamtquerschnitts der Blutgefäße, die sich mit der Zeit einstellt. Regelmäßige Saunabesuche können daher gut sein für Patienten mit Bluthochdruck, Verengung der Herzkranzgefäße (nach Herzinfarkt aber mindestens drei Monate abwarten) oder arterieller Verschlusskrankheit, sofern diese Erkrankungen noch nicht allzu fortgeschritten sind. Befragen Sie hierzu Ihren Arzt!

Für Patienten mit akuten Herzbeschwerden oder stark verminderter Herzleistung dagegen kann die Sauna eine Gefahr darstellen. Hier wäre von der Saunabenutzung abzuraten.

Immunsystem

Wahrscheinlich eine Folge der verbesserten Durchblutung der Haut wie auch des Nasen-/Rachenraumes dürfte der „Abhärtungseffekt“ sein, welcher der Sauna gerne nachgesagt wird. Der Rückgang der Infektionshäufigkeit wurde schon 1985 bei Kindern nachgewiesen, deren Schulfehltage sich durch regelmäßige Saunabesuche halbierten. Die weißen Blutkörperchen („Immunzellen“) im Blut zeigen bei Saunagängern Veränderungen: Es finden sich einerseits bei regelmäßigen Saunierern höhere Zahlen sogenannter Killerzellen im Blut und vermehrt IgA-Antikörper in den Atemwegen, andererseits sind die Granulozytenzahlen aber für mindestens zwei Tage nach Saunabesuch vermindert. Die Veränderungen erklären einerseits die „Abhärtung“, andererseits aber auch die Empfehlung, bei beginnendem grippalen Infekt auf Saunabesuche zu verzichten.

Was brauche ich für die Sauna?

Der Aufguss ist zwar beliebt, aber aus medizinischer Sicht prinzipiell entbehrlich. Er bewirkt eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit; spezielle Zusätze zum Aufguss können aber eine eigene Wirkung auf die Atemwege haben.

Bekanntermaßen wird für die Sauna wenig textiles Zubehör benötigt. Wichtig schon aus hygienischen Gründen sind natürlich große Saunatücher als Unterlage. In Hotels werden diese oft zur Verfügung gestellt; in Bädern und Ferienwohnung brauchen Sie aber meist eine eigene Ausstattung. Dies gilt auch für wasserfeste Badeschlappen, die möglichst rutschfest sein sollte.

Zuletzt noch wichtig: Trinken Sie ausreichend!